Abbildung: Loewe Verlag

Die Autorin Cece Bell erzählt hier autobiografisch in einem selbst gezeichneten Comic in insgesamt 21 Kapiteln die Geschichte rund um ihre durch eine Hirnhautentzündung hervorgerufene hochgradige Hörbeeinträchtigung.

Die Autorin berichtet von ihrem Weg zum Hörsystem – einem Taschenhörgerät (da die Geschichte sich in den 1970er-Jahren zutrug) –, dass ihr Superhörkräfte verleiht und sie sich den Superheldennamen El Taubinio zulegt. Sie nimmt die Leser in die Vorschule für schwerhörige Kinder und später die Regelschule mit. Mitfühlsam und humorvoll gibt sie dabei Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, ihre Träume, in hörbedingte Schwierig- und Peinlichkeiten, ihre Einsamkeit aufgrund ihres Andersseins u. v. m. Zudem geht es um erste Verliebtheit und vor allem auch um Freundschaft. Bell gibt im Rahmen ihrer Geschichte auch Tipps zum Lippenabsehen und verdeutlicht, wie wichtig, aber auch schwierig es ist, Bedarfe einzufordern. Letztlich verschafft Ceces Hörgerät ihr sogar eine wichtige Rolle in ihrer Klasse und führt dazu, dass sie endlich dazugehört. Ein Nachwort rund um das Thema Schwerhörigkeit rundet das Buch ab.

Empfehlenswert ist das Buch, das auch nicht hörbeeinträchtigten Menschen die Schwierigkeiten einer Schwerhörigkeit aufzeigt, für Kinder ab zehn Jahren. Es macht Kindern mit Schwerhörigkeit zudem Mut, die eigene Schwerhörigkeit nicht als die EINE prägende Eigenschaft zu sehen, sondern als ein Merkmal von vielen. Jeder hat eigene Superkräfte, die man nur nutzen muss.

Cece Bell: El Taubinio. Loewe Verlag, 2022, 248 Seiten, 15,00 €, ISBN 978-3-7432-0660-1.

AF

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