Foto: AdobeStock/Africa-Studio

Vorsingen soll die Sprachentwicklung von Babys fördern, haben jüngst Forschende aus Österreich festgestellt. Dabei zeigte sich, dass anscheinend Spiellieder wie „Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann“ den Sprachschatz besonders positiv beeinflussen. Untersucht hatten die Forschenden mittels Elektroenzephalografie (EEG), wie die Babys auf das Vorsingen verschiedener Lieder ihrer Mütter reagierten; diese sangen dabei entweder das langsame, musikalisch wenig komplexe Schlaflied „Schlaf, Kindlein, schlaf“ mit tieferen Tonhöhen oder das genannte Spiellied mit schnellerem Rhythmus, mehr Komplexität und höheren Tonhöhen. Die Babys konnten das Schlaflied zwar leichter mit ihren Gehirnwellen widerspiegeln, beim Spiellied wurden sie jedoch zusätzlich vermehrt zu Bewegungen angeregt, strampelten beispielsweise, und schauten ihre Mutter auch deutlich länger an.

Rund ein Jahr später zeigte sich mittels Fragebogenerhebung, dass anscheinend nur die Spiellieder den Spracherwerb gefördert hatten; Schlaflieder hatten hingegen keinen Einfluss auf die Größe des Wortschatzes. Allerdings waren im Rahmen der Studie keine weiteren möglichen Einflussfaktoren auf die Sprachentwicklung abgefragt worden, auch nicht, ob und welche Lieder den Kindern nach der Studie zu Hause vorgesungen wurden. Nun wollen die Forschenden in weiteren Studien klären, welche musikalischen Elemente wie Tonhöhe, Tempo und Klangfarbe für Babys besonders anregend sind. So könnte künftig die kognitive und sprachliche Entwicklung von Kindern gezielter gefördert werden. Veröffentlicht wurden die Studienergebnisse in der Dezember-Ausgabe der Fachzeitschrift „Developmental Cognitive Neuroscience“.

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