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Die Schwerhörigkeit kann angeboren oder von äußeren Faktoren wie Beruf oder Lebensstil verursacht werden. Vor allem im Baugewerbe oder in Großraumbüros ist das Ohr durch den lauten Geräuschpegel besonders gefährdet. Aber auch diejenigen, die Genussmittel in großen Mengen konsumieren oder bestimmte Medikamente einnehmen müssen, laufen Gefahr, eine Schwerhörigkeit zu entwickeln. Weil das Gehör schlechter wird, empfinden viele Betroffene eine Kommunikation mit anderen Menschen als problematisch und anstrengend. Den Betroffenen selbst ist zunächst nicht bewusst, dass sie unter einem Hörverlust leiden. Sie glauben zum Beispiel, dass die anderen Menschen zu leise oder undeutlich sprechen. Andere wollen ihren Hörverlust nicht wahrhaben. Die Betroffenen ziehen sich zurück und verlieren häufig den Kontakt zu ihrem Umfeld. Bei Kleinkindern macht sich die Schwerhörigkeit vor allem bei der Sprachentwicklung bemerkbar. Schulkinder haben Probleme dem Unterricht zu folgen und soziale Kontakte zu knüpfen. Aus diesem Grund sollte bei bestimmten Anzeichen für Schwerhörigkeit ein HNO-Arzt aufgesucht werden, der verschiedene Hörtests durchführt. Denn je früher die Hörminderung erkannt wird, desto früher kann sie behandelt werden.

Obwohl die Entwicklung einer Schwerhörigkeit (meist) ein langsamer Prozess ist und damit zunächst kaum wahrnehmbar ist, gibt es einige Anzeichen, die auf eine Hörminderung hindeuten:

  • Insbesondere in einer lauten Umgebung haben Betroffene Mühe, den Gesprächen zu folgen. Auch fällt es Menschen mit Hörminderungen schwer, bei hohen Frauen- oder Kinderstimmen Sprache zu verstehen. Das liegt daran, dass die Haarzellen, die für die Verarbeitung der hohen Töne zuständig sind, in den meisten Fällen als erste geschädigt werden. Daher können Betroffene die hohen Frequenzen nur eingeschränkt oder gar nicht mehr hören, während tiefe Töne lauter oder auch normal wahrgenommen werden. Daher haben Betroffene häufig den Eindruck, dass ihre Gesprächspartner undeutlich sprechen. Die Einschränkung des Hochtonhövermögens hat zur Folge, dass das Sprachverstehen beeinträchtigt ist und die Information unvollständig aufgenommen wird. Deshalb bitten Menschen mit Hörminderungen ihre Gesprächspartner häufig, das Gesagte zu wiederholen.
  • Wenn sich mehrere Personen in einer Gruppe unterhalten, haben Menschen mit Hörverlust Probleme, den Gesprächen zu folgen.
  • Um ihren Hörschaden zu kompensieren, versuchen die Betroffenen, die Distanz zwischen sich selbst und ihrem Gesprächspartner zu verkleinern, indem sie sich zum Beispiel vorlehnen oder näher herantreten. Auch versuchen sie, das Gesagte von den Lippen des Gegenübers abzulesen. Häufig stellen sie den Ton des Fernsehers oder Radios lauter, in manchen Fällen auch so, dass es für die Angehörigen zu laut ist.
  • Oft wird die Telefon- oder Türklingel überhört. Auch leise Hintergrund- oder Naturgeräusche wie das Zwitschern der Vögel sind nicht mehr wahrnehmbar.
  • Dadurch, dass Menschen mit Hörverlust die Information unvollständig aufnehmen, kommt es oft zu Missverständnissen, die auf den Verständnisschwierigkeiten basieren. In Kombination mit der Angst vor Fehlern ist es für den Betroffenen sehr anstrengend, an Gesprächen teilzunehmen und sie ermüden schnell.

Sofern keine schwerwiegenden Erkrankungen vorliegen, können die Hörminderungen in den meisten Fällen mit Hörsystemen kompensiert werden.

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