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Unter einem Hörverlust versteht man eine Einschränkung des Gehörsinnes, die von verschiedenen Faktoren verursacht werden kann. Das heißt, ein Hörverlust kann vererbt werden oder aufgrund einer Erkrankung des Ohres entstehen. Ebenso kann der Hörverlust die Folge eines Unfalls sein oder sich infolge einer permanenten Lärmeinwirkung entwickeln. Auch das Alter und die Lebensweise des Betroffenen spielen oft eine Rolle. Obwohl der Hörverlust eher für das fortgeschrittene Alter typisch ist, sind nicht nur Senioren betroffen. Auch Vertreter anderer Altersgruppen können einen Hörverlust erleiden.

Wenige Tage nach der Geburt wird untersucht, in welchem Zustand das Gehör der Babys ist (Neugeborenenhörscreening). Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist schmerzfrei. Es ist wichtig, eine Hörminderung bei Babys möglichst früh zu erkennen und zu behandeln, anderenfalls kann sich dieser negativ auf die Sprachanbahnung und damit die Entwicklung des Kindes auswirken. Ein Hörverlust im Säuglingsalter kann zum Beispiel durch Komplikationen während der Geburt oder durch genetische Faktoren verursacht werden. Auch solche Erkrankungen wie die Mittelohrentzündung können dauerhaft das Gehör des Säuglings beziehungsweise Kindes schädigen. Chronische Erkrankungen des Ohres können auch für andere Altersgruppen gefährlich werden, allerdings sind primär Kleinkinder und Kinder davon betroffen.

Die Jugend ist ein Lebensabschnitt, in dem viele Menschen erste Erfahrungen mit Genussmitteln wie Alkohol oder Zigaretten machen, die bisweilen sogar zur Gewohnheit werden. Außerdem stehen Besuche von Konzerten und Clubs auf dem Programm, wo es ziemlich laut zugehen kann. Oft drehen die Jugendlichen die Musik auch im privaten Bereich ziemlich laut auf, egal ob sie diese über eine Anlage oder über Kopfhörer hören. Auf Dauer kann dieser Lebenswandel jedoch zu einer Hörminderung führen, denn Genussmittel und laute Musik können die Sinneszellen in der Hörschnecke unwiederbringlich zerstören.

Auch (junge) Erwachsene sind häufig einem hohen Lärmpegel ausgesetzt. Das kann berufsbedingt sein. Wer also in einer Produktionshalle mit vielen lauten Maschinen oder auf dem Bau arbeitet oder einen anderen Beruf mit einer lauten Geräuschkulisse ausübt, sollte sein Gehör regelmäßig untersuchen lassen und mittels geeignetem Gehörschutz schützen. Das Gehör kann auch von ototoxischen Medikamenten geschädigt werden. Diese sollten daher nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden. Auch Medikamente wie Aspirin können das Gehör eventuell schädigen und sollten nach Möglichkeit nicht regelmäßig über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

Da auch das Gehör mit der Zeit altert, leiden viele ältere Menschen und Senioren an einer sogenannten Altersschwerhörigkeit. Studien haben herausgefunden, dass eine nicht behandelte Schwerhörigkeit soziale Isolation und Demenz nach sich ziehen kann. Deswegen sind regelmäßige Hörtests ab dem 50. Lebensjahr sinnvoll, vor allem wenn bestimmte Anzeichen auf eine Schwerhörigkeit hinweisen.

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