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Die Ohrmuschel nimmt akustische Reize auf und leitet diese über den leicht gebogenen Gehörgang an das Trommelfell weiter. Im Gehörgang befinden sich außerdem feine Härchen und Drüsen, die das gelb-bräunliche Ohrenschmalz (Cerumen) produzieren. Dieses fettige Sekret befeuchtet die Haut im Gehörgang, fängt Schmutz, Staub und abgestorbene Hautzellen ein und transportiert sie nach außen. Dank seines sauren pH-Wertes schützt das Ohrenschmalz das Ohr vor Infektionen und Fremdkörpern, die von außen eindringen. Wird diese natürliche Schutzschicht zum Beispiel durch falsches Reinigen gestört, entstehen eventuell winzige Hautverletzungen, durch die Keime ungehindert eindringen können. Diese lösen dann eine Entzündung im Gehörgang aus.

Ist es im Ohr feucht und warm, können sich Bakterien, Pilze und Viren besonders gut vermehren. Vor allem bei Wassersport (Schwimmen, Tauchen, etc.) besteht die Gefahr einer Gehörgangsentzündung, da Keime über das Wasser in das Ohr eindringen. Auch durch das häufige Tragen von Ohrstöpseln oder geschlossenen Hörsystemen bildet sich im Ohr ein feucht-warmes Milieu, welches die perfekte Voraussetzung für eine Entzündung ist. Andere Faktoren, die eine Entzündung des Gehörganges begünstigen, sind im Folgenden aufgelistet.

  • Allergische Reaktionen werden zumeist von Drogerieartikeln wie Seife oder Shampoo ausgelöst. Sie verändern außerdem den pH-Wert des Ohrenschmalzes, sodass dessen antiseptische Wirkung verloren geht und die Erreger nicht mehr abgetötet werden können. Auch die Otoplastiken (Ohrpassstücke) der Hörsysteme können allergische Reaktionen auslösen. In diesen Fällen kann auf Otoplastiken aus Titan oder vergoldete Ohrpasstücke zurückgegriffen werden.

  • Dermatologische Erkrankungen der Haut, die sich in einer Entzündungsreaktion der Haut äußern, werden von den Ärzten als Ekzeme bezeichnet. Leidet der Betroffene an Ekzemen, ist seine natürliche Schutzschicht bereits strapaziert, sodass die Keime noch leichter in die Haut eindringen können. Auch Erkrankungen des Immunsystems wie Diabetes mellitus oder Schuppenflechten können den Verlauf der Krankheit negativ beeinflussen.

  • Chronische Mittelohrentzündungen, welche die Produktion eines Sekretes im Mittelohr verursachen. Reißt das Trommelfell und fließt das Sekret über einen längeren Zeitraum über das Außenohr ab, kann es vorkommen, dass die im Sekret befindlichen Keime auf den Gehörgang übergreifen.

  • Anatomische Besonderheiten (selten), wie zum Beispiel eine ungewöhnliche Krümmung oder eine Verengung des Gehörganges, können ebenfalls eine Entzündung verursachen. Auf diese Weise ist die Luftzufuhr oder der Abfluss des Sekretes gestört und eine Entzündung entsteht.

Eine Gehörgangsentzündung kann also auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden. In Abhängigkeit davon variieren auch die Symptome. Am häufigsten beginnt die Erkrankung aber mit einem starken Juckreiz. Danach setzen Ohrenschmerzen ein, die sich durch Kaubewegungen oder Kontakt mit dem betroffenen Ohr (Ziehen, Drücken) verschlimmern. Der Gehörgang ist geschwollen, was zu einer vorübergehenden Hörminderung führt. In einigen Fällen sondert das betroffene Ohr sogar ein Sekret aus. Hält die Entzündung über einen längeren Zeitraum an, kann der Betroffene Fieber oder Lymphknotenschwellungen bekommen.

Hat der Arzt die Ursache der Entzündung festgestellt, leitet er Maßnahmen zur Heilung ein. Zunächst gilt es, das Ohr zu säubern und trocken zu legen. Dazu verwendet der Arzt einen Mullstreifen, den er mit Alkohol und entsprechenden Medikamenten tränkt. Die Art des Medikamentes hängt dabei von der Ursache der Erkrankung ab. Zum Beispiel werden bei bakteriellen Erregern Antibiotika eingesetzt; ist das Ohr von einem Pilz befallen, helfen Antipilzmittel (Antimykotika), und so weiter. Der Streifen wird in regelmäßigen Abständen erneuert, bis die Entzündung abklingt.

Alternativ können auch Ohrentropfen oder Salben verabreicht werden. Hat der Patient starke Ohrenschmerzen, erhält er Schmerzmittel. Bei besonders weit fortgeschrittener Entzündung muss das Ohr im Krankenhaus behandelt werden. Hier werden die Antibiotika als Tabletten, in seltenen Ausnahmefällen auch als Infusion, gegeben. Unabhängig vom Grad der Erkrankung sollte der Patient darauf bedacht sein, das Ohr möglichst trocken zu halten. Auf Wassersport und auf alles, was im Ohr getragen werden kann (Hörsysteme, Ohrstöpsel, Kopfhörer etc.), sollte der Betroffene verzichten, bis die Entzündung verheilt ist. Hörsysteme und Kopfhörer sollten vor dem erneuten Benutzen desinfiziert werden, da die Gehörgangsentzündung sonst erneut ausbricht.

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