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Die Labyrinthitis ist eine Erkrankung des Innenohres, bei der die Hörschnecke und das Gleichgewichtsorgan durch eine Entzündung betroffen sind. Oft gehen der Labyrinthitis eine Mittelohrentzündung oder eine Hirnhautentzündung (Meningitis) voraus, deren Erreger in Folge auf das Innenohr übergreifen. Eine bakterielle Infektion des Innenohres über den Blutweg, etwa aufgrund von Tuberkulose oder Syphilis, kommt eher selten vor. Auch virale Infektionen können eine Labyrinthitis auslösen, zum Beispiel Grippeviren oder virale Formen der Meningitis (Mumps, Masern), an der vor allem Kleinkinder leiden.

Dadurch, dass die Hörschnecke angegriffen wird, kommt es häufig zu Hörstörungen, die eine Ertaubung nach sich ziehen können. Auch Ohrgeräusche (Tinnitus) können durch Labyrinthitis verursacht werden. Häufig klagen Betroffene über starke Ohrenschmerzen. Da der sich in der Hörschnecke befindende Gleichgewichtsapparat ebenfalls betroffen ist, sind auch Schwindel und Übelkeit charakteristische Symptome einer Labyrinthitis.

Eine seröse Labyrinthitis, deren Ursache eine akute Mittelohrentzündung ist, kann ohne Beeinträchtigungen ausheilen. Es besteht aber die Gefahr, dass sie in eine eitrige Labyrinthitis übergeht. Diese führt zu einer Taubheit und kann über den inneren Gehörgang weiter fortschreiten und sich im schlimmsten Fall zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung) entwickeln. Daher empfiehlt es sich, schnellstmöglich einen HNO-Arzt aufzusuchen, da es bereits nach wenigen Tagen zu einer Knocheneinschmelzung kommen kann. Ist nach einer umfangreichen Diagnose die Ursache für die Erkrankung bekannt, kann er eine passende Therapie verordnen. Wird die Labyrinthitis von Viren verursacht, erhalten die Patienten Medikamente, die auf Kortison basieren sowie Virostatika, bei bakteriellen Infektionen werden hingegen Antibiotika verabreicht. Wenn eine Mittelohrentzündung die Ursache für die Erkrankung ist, ist es sinnvoll, ein Paukenröhrchen operativ einzusetzen, damit das Sekret ungehindert abfließen kann. Der Betroffene sollte Stress vermeiden, auch vom Autofahren oder langfristigem PC- oder Fernsehkonsum wird abgeraten.

In der Regel ist die Labyrinthitis einmalig, selten entwickelt sie sich zu einer chronischen Krankheit. In Abhängigkeit davon, wie schwer das Innenohr beschädigt wurde, besteht eine Chance auf eine (fast) vollständige Genesung. Erlitt die Hörschnecke jedoch einen hochgradigen Schaden, so können solche Restbeschwerden wie Schwerhörigkeit, Tinnitus, Gleichgewichtsstörungen oder Schwindelgefühle zurückbleiben.

Säuglinge und Kleinkinder laufen Gefahr, an einer Labyrinthitis zu erkranken. Vor allem diejenigen, die besonders oft an einer Mittelohrentzündung leiden, sollten bei Erkältungen von einem Facharzt beobachtet werden. Auch ist es sinnvoll, die vorgeschriebenen Impfungen vornehmen zu lassen, da diese das Kind vor Erregern schützen, die eine Labyrinthitis auslösen.

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